9 wichtige Dinge, um garantiert einen burn-out zu bekommen

Manche Menschen meinen ja, einen burn-out oder -wie Mediziner auch sagen- eine Erschöpfungsdepression, bekommen nur die anderen. Ich denke, jeder kann es schaffen, auch Du. Ich kenne dass aus Erfahrung.

Nach über 2 Jahren sehe ich langsam rückblickend einiges, wie sich frau (damit sind natürlich alle Geschlechter gemeint) so gut auspowern kann, dass es mit der Zeit auch den stärksten Elefanten umhaut.

Hier sind neun Dinge,die Du tun kannst, damit auch Du es in den burn-out schaffst!

 

  1. Amal und George Clooney

Zunächst ist es wichtig, sich nicht nach sich selbst zu richten. Es gibt so viele schöne Rollen und Bilder, nach denen frau streben kann, schlanke, reiche, gebildete, harte, kreative, empfindsame Menschen oder auch umgekehrt. Egal wem Du es beweisen willst, Vater, Mutter, Partner, Gesellschaft, Dir selbst. Dass ist völlig gleichgültig. Wichtig dabei ist, dass Du dabei möglichst wenig auf Deine anderen Bedürfnisse Rücksicht nimmst, nein, vergleiche Dich lieber mit anderen, möglichst Traumbildern, bei denen man nicht weiß, wie es Ihnen wirklich geht. Du musst nur schön immer weiter in Deiner Traumrolle funktionieren und dabei alles andere wegdrücken bis Du es nicht mehr merkst. Das ist schon die halbe Miete. Und das coole Lächeln nicht vergessen.

  1. Da geht noch was

Alles perfekt machen wollen, bringt auch schön viel Stress. Frau kann ewig an den Dingen sitzen und möglichst das Ergebnis immer noch schrecklich finden. Die Meditation nicht tief genug, keine tolle Erfahrungen, nicht mit den Hacken auf dem Boden beim herab schauenden Hund, keinen Mini, keine Dachwohnung, keinen Partner, Dir fallen schon Dinge ein, warum Du nicht perfekt bist, wie Du bist und was Du besser machen kannst. Los! Höher! Schneller! Weiter!

  1. Heaven ’n hell

Es ist ganz wichtig, dass Du Dich richtig schuldig fühlst, wenn Du etwas nicht perfekt hinbekommst. Wenn Du zum Beispiel abends Chips oder Schokolade möglichst mit Alkohol hinunter spülst, statt zum Sport zu gehen. Wenn Du nicht die perfekte Freundin, Partnerin, Chefin, Mutter, Tochter, Yogini oder was auch immer bist, kannst Du deswegen ein schlechtes Gewissen haben. Du hast Dich einfach nicht genug angestrengt. Du hast etwas vergessen oder einen Fehler gemacht? Das hätte nicht passieren dürfen. Du bist schuld!

  1. Glücklichsein für Dummies

All die tolle Ratgeber- und Glücks“literatur“ ist ganz großes Kino! Davon kannst Du nicht genug lesen. Am besten wirken Sätze wie „Denken Sie einfach an etwas positives.“ oder „Seien Sie einfach selbstbewusst.“ Diese Ratgeber führen gern dazu, dass Du Dich noch unfähiger fühlst. Alle anderen scheinen „einfach“ selbstbewusst und positiv sein zu können, während Du Idiot das immer noch nicht drauf hast. Dann musst Du Dich eben noch mehr anstrengen. Wenn Du Dich trotz der Anleitung immer noch nicht glücklich fühlst, tickst Du irgendwie falsch.

  1. He is a clown, the Charlie Brown

Natürlich darfst Du Deinen Freunden und Liebsten nicht sagen, falls es Dir schlecht geht. Du willst sie ja nicht belasten und es interessiert ja auch keinen. So wichtig bist Du schließlich auch nicht. Das wirkt besonders gut, weil Du Dir dann so schön einsam und abgeschnitten vorkommst. Das schwächt so richtig. Und schließlich willst Du Würstchen Deine Freunde doch behalten. Dann wird also gespaßt und gelacht, was das Zeug hält. Falls Du das nicht hinbekommst, trinke mehr Alkohol um in Stimmung zu kommen. Auch andere Drogen sind super aber das ist erst der nächste Punkt.

  1. Sex, drugs ’n Rock ’n Roll

Saufen, Rauchen, Kiffen, Essen und was es sonst noch so gibt bis zum Abwinken! Das ist ein ganz sicherer Weg, um sich auch bei seinen liebsten Freunden unbeliebt zu machen und tatsächlich nur höchstens noch genau solche Flachpfeifen wie Dich selbst um Dich herum zu haben. Ach ja, Du darfst keinesfalls am Tag nach dem Exzess vergessen, Schuldgefühle zu haben, weil Du ja eigentlich ein guter Mensch sein willst und auf Deine Gesundheit achtest. Und natürlich hast Du kein Problem mit etwaiger Abhängigkeit. Du kannst jederzeit aufhören… Genau.

  1. Alles bestens

Wichtig ist auch, dass Du Dir selbst weiterhin vormachst, alles sei in Ordnung. Du kannst morgens kaum aufstehen, bist ständig niedergeschlagen, kannst Dich nicht konzentrieren, weinst bei nichtigen Anlässen, hast Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, bist schlapp und lustlos etc.. Ach, das wird schon wieder! Du musst Dich nur noch mehr zusammenreißen und Dir sagen, dass es morgen, nächste Woche, in ein paar Tagen etc. schon wieder besser wird. Wahrscheinlich liegt es einfach am Wetter, Kollegin, Chefin, Freundin, allgemeiner Lage, Ausländerinnen, Flüchtlingen, Terroristinnen, Fußballmannschaft, Grippewelle, Vogelgrippe etc.. Dir fällt schon eine Erklärung ein, die nichts mit Dir zu tun hat. Es ist alles gut. Reiß Dich nur weiter zusammen.

  1. fit for fun

Jetzt tust Du mal was für Dich! Wenn Dir früher Sport Spaß gemacht hat oder Du Dich zu dick, dünn, schmalbrüstig, ungesund, unfit, unattraktiv findest, dann klotze jetzt doch einfach mal richtig ran. Rennen, laufen, Kraftraining, Yoga etc. machen. Bis Du noch erschöpfter bist. Keine Angst, wenn Du schon richtig gut über Deine Grenzen gehst, baust Du nicht etwa Kraft auf, nein, Du wirst noch erschöpfter. Und Du erreichst Deine „normale“ Leistung nicht? Dann Trainiere härter. Das wird schon.

  1. In God we trust

Dann ist es natürlich irgendwann albern, sich keine Hilfe zu holen. Aber was wissen Therapeutin, Ärztin, Psychiaterin, Psychologin etc. schon von Dir. Außerdem weißt Du ja dank der Ratgeber schon, was Du besser machen kannst. Und Du willst natürlich nicht mit so lapidaren Sachen kommen wie Schlafstörungen, Lustlosigkeit, gedrückte Stimmung und Konzentrationsstörungen. Um Himmels willen, es ertrinken tausende Flüchtlinge im Mittelmeer und Du regst Dich über solche Wehwehchen auf. Nein, besser Du erklärst Dir und allen anderen, dass und warum es Dir gut geht oder gut zu gehen hat.

Wenn Du diese kleinen Tipps nachdrücklich verfolgst, kommst Du bestimmt irgendwann zum Ziel: Dem totalen Zusammenbruch. War doch ganz einfach, oder?


Ist natürlich alles nicht ganz ernst gemeint. Tatsächlich habe ich entdeckt, dass ich -auch wenn ich es vor mir nicht zugeben wollte- einige von diesen Regeln befolgt habe und damit ganz nachhaltig zum Ziel gelangt bin.

 

Den entgegen gesetzten Weg dagegen finde ich ziemlich schwierig und aufwendig. Und er funktioniert bei mir tatsächlich nur mit Hilfe von guten Therapeuten. Davon später mehr.

 

2 Gedanken zu „9 wichtige Dinge, um garantiert einen burn-out zu bekommen

  1. Dee Bee

    Ironischerweise warst DU, „Emma“, damals eines meiner – unerreichbar scheinenden – Vorbilder, meine Amal Clooney sozusagen…schön, selbständig, erfolgreich im Job und Privatleben, tolle Mutter, und und und. Ich hoffe, dass Du Dich bald auch wieder so sehen kannst!

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